Wer unter einer Angststörung und Panikattacken leidet, hat es – wie schon beschrieben – meistens mit einem Liebesdienst seiner Psyche zu tun. Denn häufig ist im Leben irgendetwas in Schieflage geraten. Fast immer geht es um einen der drei Bereiche Job, Beziehung oder soziales Umfeld. Liegt hier ein Engpass vor, den wir nicht erkennen oder nicht ändern, müssen wir mit den Konsequenzen rechnen. Diese äußern sich dann eben häufig in Form einer Angststörung. Sobald aber mit einer Veränderung in einem dieser Bereiche begonnen wird, kann unser Unterbewusstsein damit aufhören uns mit Angstattacken wachzurütteln. Für diese Veränderung benötigen wir Mut. Wie wir diesen erlangen können, dazu später mehr.
Die zweite Ebene der Angsttherapie umfasst den Umgang mit der Angst selbst. Wer schon länger an einer Angststörung leidet, ist darauf konditioniert, in bestimmten Situationen mit Angst zu reagieren, auch wenn bereits längst klar ist, dass von diesen keine Gefahr mehr ausgeht. Sobald etwas getriggert wird, kommt eine Kettenreaktion in Gang wie bei dem berühmten Domino-Prinzip. Stößt man einen der aufgebauten Steine an, fallen alle anderen der Reihe nach um. Übertragen wir dieses Prinzip nun auf die auslösenden Situationen der Angst, so geht es darum, dieses Muster zu unterbrechen. Es muss der richtige Stein gefunden und entfernt werden, um die Kettenreaktion zu stoppen. Wir suchen nach dem Musterunterbrecher. Ist das Muster erkannt, das die Angst auslöst, kann der weitere Prozess gestoppt werden.
Bei den meisten Menschen geschieht dies entweder auf der visuellen oder auf der auditiven Ebene. Es kommen Bilder oder Gedanken/Stimmen, die die Kettenreaktion in Gang setzen. Das kann z. B. ein Bild sein, wie man im Fahrstuhl stecken bleibt oder in einem Stau auf der Autobahn quasi „gefangen“ ist und der Situation nicht entkommen kann. Mit gezielten Angst-Stopp-Techniken, auf die ich an anderer Stelle noch eingehe, können die Muster unterbrochen werden. Doch diese Techniken allein führen noch nicht zum Erfolg, da sie ja lediglich das Symptom bekämpfen, nicht aber die Ursache. Für einen langfristigen Erfolg muss das Gehirn neu vernetzt und die neuronale Datenautobahn der Angst abgebaut werden. Genau das leistet die Bernhardt-Methode.