Kürzere Tage, längerer Dunkelheit und kälteres Wetter – die dunkle Jahreszeit kann für viele Menschen eine Zeit der Gemütsveränderungen und größerer Ängste bedeuten. Oft wird dieses Phänomen auch als „Winterdepression“ oder „Saisonal affektive Störung“ bezeichnet und betrifft viele Menschen. Aber warum nehmen Ängste in der dunklen Jahreszeit eigentlich zu?
Eines der Hauptprobleme in den Wintermonaten ist der Mangel an natürlichem Tageslicht. Die reduzierte Sonneneinstrahlung kann den zirkadianen Rhythmus stören, was häufig zu Schlafproblemen und einer allgemeinen Verschlechterung der Stimmung führt. Hinzu kommt kaltes, unbeständiges und düsteres Wetter, wodurch wir uns weniger im Freien aufhalten. Dieser Mangel an frischer Luft und Bewegung kann zu einem Gefühl der Enge beitragen. Und dann sind da noch die hohen Erwartungen an eine harmonische Advents- und Weihnachtszeit. Sei es in Bezug auf Familientreffen, Geschenke oder soziale Verpflichtungen. Der Stress und die Erwartungen, die mit der Feiertagssaison einhergehen, können die Angst erhöhen. Und nicht zuletzt bringt die dunkle Jahreszeit oft Erinnerungen an vergangene Winter oder persönliche Verluste hervor, die wiederum mit Ängsten verbunden sind.
Doch es gibt ein paar Strategien, die es dir erleichtern durch diese Zeit zu kommen. Halte dich so viel wie möglich bei Tageslicht draußen auf. So kann der Mangel an Sonnenlicht ausgeglichen und der zirkadiane Rhythmus reguliert werden. Und natürlich regelmäßige Bewegung, fast schon ein Allheilmittel. Egal, ob es ein Spaziergang im Freien, Yoga oder ein Kurs im Fitnessstudio ist, regelmäßige körperliche Aktivität kann zur Freisetzung von Endorphinen beitragen und besonders in der kalten und dunklen Jahreszeit die Stimmung heben. Ein besonders wichtiger Punkt ist meiner Meinung nach auch das Pflegen von sozialen Kontakten. Triff deine Freunde oder deine Familie, denn ein Gefühl der Zugehörigkeit ist ganz entscheidend für unser Wohlbefinden. Und auch die Selbstfürsorge ist ein großes Thema. Entspannungsübungen, Meditationspraktiken oder das Verwöhnen mit kleinen Freuden können enorm viel bewirken.
Sei dir bewusst, dass du mit deinen Gefühlen nicht allein bist. Die Zunahme von Ängsten in der dunklen Jahreszeit ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Sollten dir allerdings die oben genannten Strategien nicht helfen, dich aus deinem Stimmungstief zu befreien, dann scheu dich bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.